Erinnerung an einen großen Fasnachter

Alexander Boppel, Jürgen Schneider und Patricia Munterde mit dem Köble-Gedächtnisorden ausgezeichnet
Spätestens mit den lauten Pauken- und Trommelschlägen des Fanfarenzugs der “Löwenjäger” waren alle Fasnachter in der DJK-Halle Käfertal hellwach: Bereits zum 31. Mal wurde der Hans-Köble-Gedächtnisorden gemeinsam von den “Löwenjägern”, den “Spargelstechern” verliehen. Eine Auszeichnung, die seit 1980 Jahr für Jahr zwei Fasnachtsmitglieder und eine Person des öffentlichen Lebens ehrt – zum Gedächtnis an den Vollblutfasnachter Hans Köble. Mindestens 20 Jahre treue Dienste vor und hinter der Bühne sind dabei die Voraussetzungen für die Aktiven in den beiden Vereinen.Doch was ist es, das die Menschen an der Person “Köble” so fasziniert? Durch seine humorvollen Büttenreden im Mannheimer Dialekt bereitete er allen Freude und ging dabei unabhängig von Vereinsentwicklungen unbeirrt seinen Weg. Bezahlungen für seine Auftritte lehnte er kategorisch ab. Kurz nach seinem 80. Geburtstag starb Köble durch einen tragischen Unglücksfall. In den Erinnerungen der Fasnachter lebt er allerdings weiter. Tonbandaufnahmen aus Köbles Büttenreden zaubern den Narren von heute immer noch ein Lächeln ins Gesicht.Neben zahlreichen Lokalpolitikern ließ es sich auch der Erste Bürgermeister Christian Specht nicht nehmen, bei der Ordensübergabe dabei zu sein: “Das ist etwas Einmaliges, dass zwei Vereine zusammen feiern können”, lobte Specht, der sich sichtlich wohl fühlte. Den hohen Stellenwert der Auszeichnung weiß auch “Spargelstecher”-Vizepräsident Alexander Boppel zu schätzen: “Das ist eine sehr große Ehre, da eben nur Personen den Orden erhalten, die im Verein über mehrere Jahre aktiv sind”, erklärte Boppel im vergangenen Jahr.Freude für Alexander BoppelDass er nun selbst zu den Geehrten zählt, damit hatte Boppel allerdings nicht gerechnet: “Ich hätte das so früh nicht erwartet, aber dafür ist die Freude jetzt noch viel größer.” Auch seine Fasnachtskollegen freuen sich mit ihm über den Preis: “Wir sind besonders stolz, ein so junges Elferratsmitglied von uns in diesem Jahr für seine Dienste auszeichnen zu dürfen”, freute sich “Spargelstecher”-Innenminister Joachim Köhler. Schon seit seiner Kindheit wirbelte Boppel in der Fasnachtszeit ordentlich mit: Bereits 1990 stand er gemeinsam mit seiner Schwester, der damaligen Prinzessin der “Spargelstecher”, als jüngster Spross vom Narrenhaus auf der Bühne. Vor drei Jahren wurde er dann zum Vizepräsident gewählt.Neben Boppel wurde bei den aktiven Mitgliedern “Löwenjäger”-Senator Jürgen Schneider mit dem Hans-Köble-Gedächtnisorden ausgezeichnet. Auf- und Abbau der Bühne und Dekoration – seit 25 Jahren sorgt Schneider dafür, dass auch der optische Eindruck bei den Prunksitzungen und Auftritten der “Löwenjäger” stimmt.Als Person aus dem öffentlichen Leben wurde Patricia Munterde, die Bezirksleiterin der Bürgerdienste Feudenheim, Käfertal, Wallstadt und Vogelstang, ausgezeichnet. “Ich habe am Anfang gar nicht meinen Augen getraut, als die Spargelstecher und die Löwenjäger ihre Vorschläge für die Ordensträger bei mir eingereicht haben und ich meinen Namen gelesen habe. Da war ich erstmal richtig baff”, verriet Munterde glücklich. Auch auf die Frage, was die drei Preisträger denn miteinander verbinde, kennt Munterde eine Antwort: “Was wir tun, machen wir mit Herz und Leidenschaft.”Trotz straffen Terminplans glänzte auch das Stadtprinzenpaar mit etwas Verspätung mit seiner Anwesenheit und ließ es sich nicht nehmen, sein Motto zu verkünden. Alles in allem, eine sehr gelungene Veranstaltung, die auch im Sinne von Köble gewesen wäre, ist sich Gerhard Lentz, der erste Vorsitzende der DJK Käfertal-Waldhof, sicher: “Weil ich ihn noch persönlich kennengelernt habe, kann ich sagen, dass es ihm heute saugut gefallen hätte.”ßffnet einen internen Link im aktuellen FensterHier geht’s zu den Bildern!!!

Autor: Christopher Töngi, MM