Prunken für Behinderte in Peru

Käfertaler Spargelstecher ziehen auf auf der Caritas Benefizsitzung noch einmal alle Register
Wenn der Leierkastenmann im Foyer des DJK Sportzentrums steht und mitten in einem bunten Narrengewusel einige Caritasgrößen vor dem Fairkaufinfo-Stand ein lockeres Schwätzchen halten, dann ist Benefizzeit bei den Spargelstechern in Käfertal. So auch am Freitag, den 18.01.08 als gegen 19.11 Uhr der Spargelstechertross mit seinen Funkengarden, der Prinzessin Bettina I. von Cinematica und dem gesamten Elferrat Einzug in den gut gefüllten Saal des DJK-Zentrums in der Wormser Str. 12-16 in Mannheim Käfertal hielten. Begrüßen konnte der Präsident Michael Boppel u.a. den Diözesanvorsitzenden Hansheinrich Beha, Karlheinz Moll und Wolfgang Hausmann von der DJK Mannheim, den Ehrenpräsidenten der Spargelstecher Albert Weiß, den geistlichen Beirat Monsignore Horst Schroff, den Vorsitzenden der DJK Käfertal-Waldhof Gerhard Lenz sowie vom Lindenhof Ludwig Englert und Bernhard Herpelund von der DJK Grün-Weiss Karl Transier.Aus den Reihen der Kirche und dem Caritasverband earen der Stadtdekan Karl Jung, die Dekanatsvorsitzende Gabriele Blank, aus dem Caritasvorstand Franz Pfeiffer und Regina Hertlein, die Geschäftsführerin im Caritas Barbara Kalker, den neuen Geschäftsführer vom Fairkauf Mannheim und zur besonderen Freude der Karnevalisten Monsignore Eberland, der Vorsitzende des Diözesanverbandes Mainz.Aus der Politik waren Stadträtin Dorothea Beetz und Marianne Seitz und die Stadträte Konrad Schlichter und Ralf Eisenhauer angetreten. Stadtrat Konrad Schlichter, seines Zeichens auch Senator der Spargelstecher und langjähriger Büttenredner der Spargelstecher, hatte ein schönes Caritasgedicht mitgebracht und ehrte die Spargelstecher-Aktiven mit seinem gereimten Vortrag.Last but not least warenvon der Amtsleiterindes Sport- und BäderamtesFrau Gerda Brand und der Geschäftsführung der AWO Sabine Neuber bis zum Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Käfertaler Vereine, Werner Eisen alles gekommen was Rang und Namen hat. Auch die Presse Mannheimer Morgen, Käfertaler Monatszeitung und von der Katholischen Kirche Aktiv Hubert Mathes wollte sich das Ereignis der Benefizsitzung nicht entgehen lassen. “Es ist schon Tradition, dass Spargelstecher Boppel und Sohn an Fasnacht an die Caritas denken, den Erlös von heut’ für Peru herschenken”, reimte Regina Hertlein, Vorstand der Mannheimer Caritas und frisch ernannte Senatorin der “Spargelstecher”, aus der Bütt.Den Anfang des bunten Narrentreibens machten die Spargelborzel, jene Truppe, die gerade mal zwischen 3 bis 6 Jahre alt ist und ein herziges Bild bei ihrem Auftritt abgab. Im schon traditionellen Rhythmus “ßhmol was fers Aag, donn widda was fer die Ohre” startete der Saarländerjäger Molli aus der Westpfalz den närrischen Reigen und wärmte den Saal karnevalistisch auf. Große Ereignisse warfen ihre Schatten voraus. Das Mannheimer StadtprinzenpaarJennifer I. und Martin I. kamen mit ihrem Begleittross vorbei, um der Veranstaltung die richtige karnevalistische Note zu verleihen. Mit dem Motto vorgestellt, lobten die Mannheimer Stadtregenten das Engagement der Spargelstecher für die Behinderteneinrichtung in Chimbote/Peru. Da die Stadtlieblichkeit ebenfalls für benachteiligte Kinder sorgt und Plüschtiere sammelt, bekam sie eine große Kiste und einen riesen Sack voll Tiere überreicht. Dann ging es Schlag auf Schlag. Neben dem Funkenmariechen Laura Boxheimer, dem Senator der Spargelstecher Otto Klemm, der Minigarde, ebenfalls eine starke Formation der Spargelstecher, tummelten sich Brigitte Klemm mit dem gnadenlosen Geschlechterkampf, die Midigarde, die zur Zeit stärkste Formation der Spargelstecher und Alex Boppel seines Zeichens Präsidentensohn, in diesem Jahr als Topmodel in der Bütt ehe die Käfertaler Guggemusik Newwlfezza den Saal aufmischten.Nach der Pause übernahmen die Senatoren auf der Bühne das Kommando und heizten unter der Leitung des Ehrenpräsidenten Albert Weiß den Saal zunächst einmal mit einer Schunkelrunde an. Unter dem Motto “111 Jahre Eingemeindung Mannheimbei Käfertal” erteilten die beiden Fastnachtsprinzessinnen Bettina I. von den “Spargelstechern” und Stefanie I. vom Carneval Club Waldhof, die als Gäste gekommen waren, der Prunksitzung ihren Segen und tauschten vor dem eigentlichen Großereignis des Abends närrische Orden und kleine Geschenke. In einer aufwendigen Produktion des diesjährigen Elferratsauftrittes der Spargelstecher mit einer Liebeserklärung an Käfertal, lief in einer 35 minütigen perfekten Show, eine gekonnte Narrenoperette über die Bühne.Mit Inbrunst und einem Augenzwinkern an die Multikulti-Szene in Mannheim präsentierten sich Marco Holzhauser als Türke, Matthias Rihm als Alpenländler, Heiko Stasch als rassige Russin, Bernhard Schlichter am Klavier als Zigeuner, Norbert Binder als Spanierin, Wolfgang Zieher als Haremsdame, Joachim Köhler als Scheich, Andreas Kolbeck als Wikinger und Martin Wiechert als Zigeunerin. Dazu noch zwei Mannheimer Sänger der Spitzenklasse Michael Boppel als etwas verbaute Sängerin und sein Sohn Alex als Xavier Naidoo. Fehlte nur noch der letzte Spargelstecher, der einmal mehr gekonnt von Gerhard Rihm dargestellt wurde.Rainer Holzhauser übernahm die Moderation des Elferratsauftrittes und schlüpfte in die Rolle des leidgeprüften OB der Stadt Mannheim.Egal ob Käfertaler Dorfromantik oder Mannheimer Großstadtflair der Spargelstecher Elferrat nahm alles auf die Schippe und würzte die eingängigen Melodien, die gerne das Publikum zum Mitsingen anregte, teilweise mit bissigen Texten. Ein gelungener Elferratsauftritt, für den die Besucher Lob und große Anerkennung zollten. Als “Mann von heute” outete sich der Spargelstecher-Senator und Verdienstordensträger Günter Neugebauer ehe Tatjana Friedrich, das Tanzmariechen der Spargelstecher über die Bühne fegte und sogar schon einen freien ßberschlag stand. Kompliment an die beiden fleißigen Tanzmariechen und ihre Trainerin Tanja Preisendanz. Auch dieses Jahr, seit 20 Jahren in ununterbrochener Reihenfolge kam die “Bawwet vun de Palz” alias Michael Boppel, seines Zeichens Präsident der Spargelstecher und beglückte seine Zuhörer in besonderer Weise. Seit 44 Jahren steht er auf der Bühne und hat unzählige Lieder umgeschrieben, Texte verfasst, Vorträge und Gedichte gereimt. Dafür gab es jetzt vom Elferrat ein besonderes Tröpfchen für eine stille Stunde im trauten Heim. Lachtränen, auch dieses Jahr wieder, über das Spargelstecher Männerballett, die als Cowboys, Saloongirls und Indianer in wilder Manier über die Bühne räuberten und eine riesen Stimmung im Saal verbreiteten. Mit dem traditionellen Finale mit “So ein Tag” und “Sierra” verabschiedeten sich alle Aktiven der Spargelstecher nach einem kurzweiligen und abendfüllenden Programm von ihren Gästen und hoffen auch dieses Jahr wieder genügend Geld für Ordensschwester Damiana und die von ihr betreute Behindertenwerkstatt in Chimbote/Peru eingespielt zu haben.
Als kleine Anerkennung ehrenhalber verlieh die neue Senatorin Regina Hertlein den “Spargelstechern” symbolisch die Schirmherrschaft über das Projekt – zusammen mit einem Caritas-Regenschirm und den Worten: “Für eure Schirmherrschaft für Peru geben wir Euch nun den Schirm dazu. Seid beschirmt mit der Caritas, habt Spaß und werdet nicht nass.” Darauf drei donnernde Käfertal Ahoi !

Autor: Rainer Holzhauser