Gute Laune in der “Narrescheier”

Die DJK “Spargelstecher” stemmen das Programm ihrer kurzweiligen Prunksitzung größtenteils mit eigenen Kräften
Wenn alle anderen Fasnachter einmal streiken, dann bekommen die Käfertaler “Spargelstecher” immer noch ein mehrstündiges Programm zusammen. Und zwar mit ihren eigenen Leuten. Nur wenige “fremde” Künstler waren eingekauft worden, um die Prunksitzung mitzugestalten, einer davon war Peter Schick, erstmals zu Gast in der DJK-Narrescheier und gleich mit frenetischem Applaus gefeiert. Man muss aber auch zugestehen, dass die Stimmung bei den Spargelstechern schon von der ersten Minute an hervorragend war.Die meisten Gäste waren verkleidet gekommen und hatten die gute Laune nicht an der Garderobe abgegeben. Und so waren zahlreiche Programmpunkte vor dem “Weltreisenden” für den “Schicke Peter” eine gute Steilvorlage gewesen. Er kalauerte sich rund um die Welt, erlebte Witziges auf den Osterinseln oder in “Triol” und hatte auch bei der Kreuzfahrt seinen Spaß. Schwer hatte es nur Katastrophenprinz und Protokoller Franz Barth, der gleich danach seinen Auftritt hatte und eher ernstere Töne anschlug.Als Senator gehört Barth ebenso zu den Spargelstechern wie die 50 Mädchen und der eine Junge aus der Garde. Ob Tanzmariechen, “Spargelborzel”, Minis oder Midis: Sie alle konnten zeigen, dass sie bestens vorbereitet waren und alle Tänze saßen. Mit dem Schautanz “High School Musical” lagen sie ganz im Trend. Trainiert werden die Garden der Spargelstecher von Tanja Preisendanz und einem ganzen Team an Co-Trainerinnen und Helferinnen.Männer zeigen Steinzeit-TanzDas Männerballett traf mit seinem Steinzeit-Tanz wieder einmal voll den Nerv des Publikums und durfte ohne Zugabe nicht von der Bühne. “Bauer sucht Frau”: Da bildet auch Käfertal keine Ausnahme. Nur ob Otto Klemm mit seinen Ansprüchen je fündig werden wird, darf bezweifelt werden. “Sie” muss nämlich kochen können, ihm das Frühstück ans Bett bringen, danach das Vieh füttern, misten und melken, soll jung und hübsch sein.Brigitte Klemm berichtete vom schweren Schicksal, mit einem Vereinsmeier verheiratet zu sein. Spät-Heimkehrer, Antialkohol-Gegner, Matratzenschoner – mit diesen Titeln bedachte sie ihren Gatten, der dabei doch nur auf einer “Versammlung” war. Günter Neugebauer hat seine guten Vorsätze fürs neue Jahr schon wieder fallen lassen. Nachdem er sich ein paar Wochen lang jeden Genuss verwehrt hatte, zeigte die Waage gerade mal einen Gewichtsverlust von 200 Gramm an. Alexander Boppel erzählte von seinem Karriereaufschwung: vom Affenpfleger im Zoo umgeschult zum Wunderdoktor in Käfertal.Adel zu Gast in Käfertal: Neben der eigenen Lieblichkeit Daniela II. war auch Nina I., ihres Zeichens Prinzessin der Seckenheimer “Zabbe” samt Gefolge in die DJK Narrescheier gekommen, und auch das Ludwigshafener Dreigestirn, gestellt von der Stadtgarde Ludwigshafen, mischt sich unters närrische Volk. Etwas “auf die Ohren” gab es von der Guggemusikgruppe “Newwelfezza”, die seit kurzem ihr Vereinsdomizil auch in Käfertal aufgeschlagen haben und bekannte Film-Melodien spielten.Der Spargelstecher-Elferrat sinnierte über “2 mal 11 Joohr Narrescheier”. Das Motto erinnert an den Bau des DJK-Zentrums vor 22 Jahren. Jugend, Sportler und Fasnachter sangen von Fußball und Karate, vom Kinderturnen und dem einmaligen Auftritt des “DJ ßtzi” (Alexander Boppel). Herrlich auch das treuherzig singende “Mariechen” Michael Boppel, der wenig später in seiner Paraderolle als Klofrau “Bawett vun de Palz” erschien und natürlich auch hier sofort die Lacher auf seiner Seite hatte.SplitterJede Menge PutzfrauenWenn es stimmt, dass sich die Menschen so verkleiden, wie sie eigentlich schon immer einmal sein wollten – was hat es dann mit den vielen Putzfrauen und -männern auf sich, die fast einen ganzen Tisch belegten? Oder mit dem Schmutz berkrusteten Herrn im Tarnanzug und den vielen Männern in Frauenkleidung?Präsident hält AbstandPräsident Michael Boppel lässt sich ja sonst beim Küssen nicht zweimal bitten. Doch von der Prinzessin nahm er in diesem Jahr Abstand: Grippeviren im Anzug, pardon Abendkleid. Daniela II. zeigte sich allerdings nur gesundheitlich heiser und verschnupft, war ansonsten aber für jeden Spaß zu haben.“Heile heile Gänschen”Für alle Grippe-Geplagten spielte die Band “Candy” dann “Heile heile Gänschen” – alternative Heilmethoden, die (noch) von keiner Krankenkasse übernommen werden.Kuss auf AugenhöheMichael Boppel freute es: Endlich musste er sich beim Küssen einer Lieblichkeit nicht strecken. Bei der zierlichen jungen Dame handelte es sich nämlich um “Jungfrau” Rowena aus dem Ludwigshafener Kinder-Dreigestirn, die rund 1,40 Meter misst.Bestens ausgestattetUm beim lautstarken Auftritt der Guggemusik nicht den Saal verlassen zu müssen, hatte Pfarrer a.D. Herbert Fürst einen Satz Ohrenstöpsel mitgebracht.ßffnet einen internen Link im aktuellen FensterZu den Bildern geht es hier!!!

Autor: Andrea Sohn-Fritsch, MM