Närrische Auszeichnung geht an Stadtdekan Karl Jung

33. Köbleordensverleihung von Spargelstechern und Löwenjägern im katholischen Gemeinde- und DJK-Sportzentrum
Die Geistlichkeit war stark vertreten bei der 33. Köbleordensverleihung der Spargelstecher und der Löwenjäger: So hatten neben Pfarrer Lukas Glocker auch Stadtdekan Karl Jung und Monsignore Horst Schroff in den Reihen der zahlreich vertretenen Ehrengäste Platz genommen, und das aus gutem Grund, wie sich schon bald herausstellte. Erster Bürgermeister Christian Specht lüftete das Geheimnis um seinen Nachfolger als Träger des 33. Hans-Köble-Gedächtnisordens: kein Geringerer als Karl Jung.Was für eine fasnachtliche Steilvorlage für das bedeutsame Jahr 2012, in dem der Katholische Kirchentag nach Mannheim kommt. “Der Geehrte will einen neuen Aufbruch wagen, die Menschen wieder mehr in den Mittelpunkt rücken”, sagte Specht, als längst klar war, wen er da vorstellte. “Es gibt keine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor”, zitierte Specht zu Beginn seiner Laudatio Charles Dickens. Und genau dies treffe auch auf den Geehrten zu.In Baden-Baden geboren, habe sich Jung rasch an die Kurpfälzer Art gewöhnt. Er leite ein Unternehmen mit über 2000 Mitarbeiter in 60 Abteilungen und betreue rund 100 000 Kunden in Mannheim. Erst kürzlich sei Jung mit fast 90 Prozent in seine zweite Amtszeit gewählt worden. Er sei überall gerne gesehen und gehe auch mal gern auf die Rennbahn. Seinen Zivildienst habe er bei der Bahnhofsmission gemacht, darüber hinaus pflege er enge Kontakte zur Feuerwehr und zur Notfallseelsorge. Wie er anlässlich seiner Bloomaulordensverleihung bewiesen habe, könne er auch dem Teufel die Stirn bieten. Beim FC Klerus spielt er zentrales Mittelfeld – Specht: “Die Ablösesumme wird Hoffenheim nicht zahlen können”.Neben dem Vertreter der ßffentlichkeit werden immer auch zwei verdiente Fasnachter mit dem Hans-Köble-Orden ausgezeichnet. Voraussetzung ist, dass sie über 20 Jahre fasnachtlich aktiv sind. Manfred Rudolph von den Löwenjägern stellte Udo Dziekan vom Fanfarenzug als seinen Nachfolger vor. Dziekan ist seit 32 Jahren aktiv, fing 1979 beim Fanfarenzug an, stieg vom Spielmann bis zur 1. Trompete auf und ist seit 2006 Chef des Fanfarenzugs. Für die Spargelstecher ging Rainer Holzhauser in die “Bütt” und würdigte Regina Bitsch, die treue Seele mit dem Herz auf der Zunge und Courage in der Hos’. “Die schönste Glücksbescherung ist die fasnachtliche Ehrung”, reimte Holzhauser. Bitsch sorge dafür, dass sich die Gäste bei den Veranstaltungen der Spargelstecher wohl fühlen, “denn nur wer sitzt am Tisch zufrieden, kann die Narren richtig lieben.”Mit dem vom Fanfarenzug der Löwenjäger pompös eingeleiteten Einmarsch der beiden Prinzessinnen, Jasmin I. von der Ritterburg, Lieblichkeit der Spargelstecher, und Stadtprinzessin Eva-Maria I. von der Fröhlich Pfalz, hatte die traditionelle fasnachtliche Verleihungszeremonie stimmungsvoll begonnen. Eva-Maria erntete gleich “Auauauauau”-Gesänge, als sie ankündigte, dass sie gleich wieder weiter müsse. Schließlich gelte es, noch möglichst viele Veranstaltungen ohne ihren Prinzen zu genießen.Der Löwenjäger-Vorsitzende Walter Dörr hieß neben der Geistlichkeit auch die beiden Landtagsabgeordneten Wolfgang Raufelder und Stefan Fulst-Blei sowie zahlreiche Stadträte, Vertreter von Polizei und Schulen willkommen. Ein besonderer Willkommensgruß ging an Dr. Werner Pfützer, den Ehrenpräsidenten der Badisch-Pfälzischen Vereinigung, und an Georg Wolf, den Chef der Karnevalskommission Mannheim.Christian Specht trat nicht nur als Laudator auf, sondern überbrachte auch die Grüße von OB Peter Kurz und Gemeinderat. Er begrüßte einen anderen Fasnachter, der erst später hinzukam: Oliver Althausen habe als Stadtprinz bewiesen, dass das Mannheimer Rathaus keine spaß-freie Zone sei. In Erinnerung an das Fasnachtsurgestein Hans Köble erklang eine Tonaufnahme von 1984, in der der ehemalige Präsident der Löwenjäger, Rudi Zorn, Köble-Witze zum Besten gab, unter anderem auch das legendäre “Heile, heile Gänschen”. Im weiteren Verlauf zeigte die Spargelstecher-Midigarde ihren Marschtanz.Im Namen der Geehrten brachte es Karl Jung am Ende auf den Punkt: “Es zeigt sich von Mal zu Mal: Am Schönsten ist’s in Käfertal!”ßffnet einen internen Link im aktuellen FensterHier geht’s zu den Bildern!!!

Autor: Dirk Jansch, MM