Alegria – Freude und Frohsinn

Zum 13. Mal Prunken für Behinderteneinrichtung in PeruWenn der katholische Stadtdekan ein Schlafkissen auf dem Kopf trägt und dennoch munter aus der Wäsche schaut, wenn seine Hochwürdenkollegen in Hippiekluft oder im Babystrampler erscheinen und niemand erschreckt “Um Himmels Willen!” denkt – dann ist es wieder so weit: Zum 13. Mal prunkten die Spargelstecher für Peru. Und dabei bekam Nächstenliebe eine ganz närrische Facette – kein Wunder, die Caritas unterstützt die Benefiz-Veranstaltung. “Es ist doch schääää, dass man auch mit dabbisch Zeug etwas Gutes tun kann”, freute sich der für sein Schlappmaul bekannte Spargelstecher-Präsident Michael Boppel. Bevor die Bühne im Saal des DJK-Sportzentrums mitten in Käfertal den Sprücheklopfern und Tanzgarden gehörte, wurden die Besucher der Wohltätigkeitssitzung nach Chimbote entführt – in jene von Arbeitslosigkeit gebeutelte Küstenstadt, wo die deutsche Ordensfrau Schwester Damiana eine Behinderteneinrichtung aufgebaut hat. Caritas-Chefin Regina Hertlein, diesmal als Schottin kostümiert, freute sich, dass bei der zurückliegenden Benefizsitzung ein Reinerlös von 1666,66 Euro erwirtschaftet worden ist – viel Geld für die Behinderteneinrichtung. Zwar hat der Staat für “Fey y Alegria, was “Glaube und Freude” bedeutet, die Zuschüsse erhöht, aber vieles muss aus eigener Kraft finanziert werden, Beispielsweise die Schulspeisung, für so manche Kinder und Jugendliche das einzige warme Essen. Oder der Bus, der jene Schüler abholt, deren Familien das Geld für öffentliche Verkehrsmittel fehlt. “Vergelt’s Gott” lautete die Botschaft von Schwester Damiana: Julian Kirsch, ehemaliger “Zivi” in “Fe y Alegria”, verlas von der Ordensfrau einen “Danke schön”-Brief. Boppel-Duo in FahrtAlegria – das bedeutete bei der Wohltätigkeitssitzung Frohsinn für den Gemeinsinn. Der DJK-Vorsitzende Karlheinz Moll (er hat das Prunken für Peru initiiert) und die Spargelstecher-Mannschaft hatten ein über vierstündiges Programm vorbereitet, bei dem der tanzende Vereinsnachwuchs (von den drolligen Borzeln bis zur gut trainierten Maxi-Garde) genauso sowie Büttenredner (Franz Barth, Gerlinde Hartmann und Günter Neugebauer), zwei besonders langsame Straßenkehrer und Musiker in Gestalt der “Schpargelbatscher” das Narrenschiff, Pardon Piratenschiff, in Fahrt brachten. Klar, dass auch das berühmt-berüchtigte Boppel-Duo, der Vereinspräsident mit Filius und Vize Alexander, für Stimmung sorgten – diesmal als Queen und Prinz Charles. Viel zu lachen gab es auch, als der beliebte Käfertaler Pfarrer Lukas Glocker einen Clobrillen-Orden verliehen bekam. “Wir kommen alle, alle in den Himmel …” diese Verheißung galt natürlich für alle im Saal.

Autor: Waltraud Kirsch-Mayer, MM