Käfertaler Fasnacht für einen guten Zweck
13. Benefiz-Prunksitzung bei den “Spargelstechern”
Eine feste Größe bei der “Spargelstecher”-Fasnacht ist seit geraumer Zeit die Benefizprunksitzung gemeinsam mit dem Mann-heimer Caritasverband. Der Erlös der diesjährigen Veranstaltung unter dem Motto “Vereinshaus ADE, Kinderhaus JUCHEE” kommt der Behinderteneinrichtung “Fey y Alegria” in Chimbo-te/Peru, zugute. Dort betreibt die Ordensschwester Damiana zu-sammen mit peruanischen Franziskanerinnen eine Schule mit einem kleinen landwirtschaftlichen Betrieb, eine Rollstuhlwerk-statt gehört auch dazu. Dafür werden dringend Gelder zum Erhalt und Ausbau der Anlage und zur Verbesserung der Pflege benötigt. Julian Kirsch fungiert als ehemaliger “Zivi” in Peru sozusagen als Bindeglied zwischen “Spargelstechern”, Caritas und Chimbote. Er verlas einen Brief von Schwester Damiana, in dem sie sich für die bisher geleistete Hilfe herzlich bedankte. Auch Regina Hertlein, die Vorsitzende des Caritasverbandes, freute sich über die Spende von 1.666,66 Euro, die im letzten Jahr zusammenkam.Als “Spargelstecher”-Präsident Michael Boppel die Sitzung im katholischen Gemeinde- und DJK-Sportzentrum an der Wormser Straße eröffnete, blickten ihm aus dem närrisch geschmückten Saal die Augen von Matrosen, Holzmicheln, Badenixen, Hexen, Zauberern, Clowns, Cowboys, Indianern und Prinzessinnen erwartungsvoll entgegen. Unter den fantasievollen Maskeraden verbargen sich auch wieder zahlreiche Vertreter aus Politik, Kirche, Wirtschaft, Kultur und Vereinsleben. Für die gute Sache hatten die “Spargelstecher” ein flottes Programm zusammengestellt, bei dem in bunter Folge “”¬Â¦was für die Augen und dann wieder was für die Ohren”¬Â¦” geboten wurde. Zündende Büttenreden, schwungvolle und akrobatische Tanzdarbie-tungen, Schunkeln, Singen und Guggemusik, alles gut gemischt, sorgten dafür, dass neben dem guten Zweck auch der Unterhal-tungswert an diesem Abend nicht zu kurz kam.Nachdem “Spargelstecher”-Prinzessin Fee-Marie I. ihr Motto verkündet hatte, zogen die Akteure alle Register ihres Könnens und brachten den Saal auf Touren. Das dauermüde und arbeitsscheue Straßenkehrergespann Günter Krieger und Andreas Burger, unter-stützt von Alexa Volk, (“Was machscht donn du?” “¬Â¦ “Nix” ..”Gut, ich helf der”¬Â¦”) strapazierte die Lachmuskeln schon arg. Die Drei waren eigens vom Prinzregententheater in Ludwigshafen nach Käfertal gekommen. Auch Gerlinde Hartmann als “geschiedene Frau” (“”¬Â¦darum seht ihr mich strahle, moin Mann der muss bezahle”¬Â¦”) und Günter Neugebauer als “goldener Hochzeiter” (“”¬Â¦ich lieb dich hab ich täglich ihr gsagt, denn einmal lügen darf man doch am Tag..”) hatten die Lacher auf ihrer Seite. Etwas ernstere Töne schlug Franz Barth als Protokoller an, der das Zeitgeschehen kri-tisch unter die Lupe nahm (“.so höret nun in Dur und Moll hier und heut mein Protokoll…”).Die musikalische Begleitung hatte Alleinunterhalter Norbert Heid übernommen. Für tolle Stimmung sorgteAlexander Boppel mit Liedern, die alle kannten und mitsingen konnten. Bei Gassenhauern wie “Lass mich heute Nacht dein Knutschbär sein”, “Die Vögelein vom Titikakasee” und vielen anderen bekannten Songs hielt es kei-nen mehr auf seinem Platz. Es wurde geklatscht, getanzt und mitgesungen.Zünftige Guggemusik darf heute bei einer Fasnachtsveranstaltung nicht fehlen. Mit lautstarker schmissiger Blasmusik und Trommel-klängen kamen die “Grawama Spargelbadscha”, eine Guggemusiktruppe aus Graben-Neudorf, um eine Zugabe nicht herum. Was wäre eine Prunksitzung ohne Garden und Tanzmariechen. Spargelborzel, Mini-, Midi- und Maxi-Garde sowie die Tanzma-riechen Laura Boxheimer, Tatjana Friedrich und Melina Strohmeier sind der Stolz der Veranstalter. Sie egeisterten einmal mehr mit ihren sehenswerten, auf hohem Niveau stehenden Tanzeinlagen. Nach der Pause legte das Piratenschiff des Elferrats im DJK-Hafen an. Mit Alexander Boppel als Oberpirat im Käpt”¬â¢n-Hook-Look und Michael Boppel als schrill-bunter Gallionsfigur startete es zu einer musikalischen Kaperfahrt mit live gesungenen Shanties. Schönheiten von den Fidschi-Inseln trafen die Freibeuter unterwegs ebenso wie Männer mit Bärten. Michael Boppel, die “schändscht vun alle siebe Meere” im grün-rosa-schwarz-goldenen Kleid mit Blond-haarperücke und Feder im Haar, war dabei der absolute Hingucker. Am Klavier begleitete Gerhard Knapp den Beutezug. Auch als Queen Elizabeth und Prinz Charles auf Weltreise strapazierte die “Spargelstecher”-Doppelspitze Alexander und Michael Boppel die Lachmuskeln aufs äußerste. Mit einem drolligen Kau-derwelsch aus Englisch und Monnemerisch nahmen die beiden das adlige Paar auf die Schippe. “Isch gebb de Thron erschd frei, wenn ich 111 Johr alt bin, isch will nämlich länger uff de Bühn stehe als de Heesters”, machte die sehr schräg gewandete Queen alle Hoffnungen des Filius zunichte. Wie zu erwarten, führte die königliche Reise auch nach Käfertal. Dort verlieh die Queen den höchsten Orden, den “The British Empire” – zumindest in der “Spargelstecher”-Kampagne – zu vergeben hat, die “Medaille pour le Pissoir”. Die in geschmackvoll durchscheinendem Blau gehaltene Klobril-le erhielt für 11 Jahre unfallfreies Pi”¬Â¦.en Pfarrer Lukas “Ringing Bell” Glocker (“trinkfeschd un arbeitsscheu aber der Kirche treu”). Der Saal honorierte den Vortrag mit nicht enden wollendem Gelächter. Eine letzte Schunkelrunde leitete zum großen Finale über, das mit einer Polonaise durch den Saal begann. Mit Songs wie “Ich hab ne Zwiebel auf dem Kopf – ich bin ein Döner” oder “”¬Â¦und dann die Hände zum Himmel” brachte Alexander Boppel, nun im DJ ßtzi-Look, die Stimmung zum Siedepunkt. Wie jedes Jahr ließ Michael Boppel den tollen Abend mit den Kultsongs “So ein Tag so schön wie heute” und “Sierra Madre del Sur” ausklingen. Viele feierten vergnügt weiter, wobei sich die “schönste Bar der Kurpfalz” im DJK-Saal als beliebter Treffpunkt erwies.
Autor: Nz, Käfertaler Zeitung