Frohsinn für Fey y Alegria

Peru-Prunken hilft Behinderten in Chimbote / Bereits zum 14. Mal veranstaltet
Der Saal war voll, die Stimmung prächtig. Und wenn beim Schunkeln “Wir kommen alle, alle in den Himmel” angestimmt wurde, dann hätte sicherlich Schwester Damiana im fernen Chimbote zustimmend genickt – sofern sie das Prunken für Peru durch göttliche Eingebung mitbekommen hätte. Seit 2000 laden die Käfertaler Spargelstecher in Kooperation mit dem Caritasverband zu einer Benefizsitzung ein. Deren Erlös kommt so sicher wie das “Amen” in der Kirche der von der Ordensfrau initiierten Behinderteneinrichtung zugute – in einer von Arbeitslosigkeit gebeutelten Küstenstadt.Prunksitzungen gibt es während der Kampagne reichlich. Der närrische Wohltätigkeitsabend der im DJK organisierten Spargelstecher dürfte freilich die höchste Priesterdichte aufbieten – obendrein zwei “Dekäner” im Publikum (Karl Jung und Amtsvorgänger Horst Schroff). Und wann gibt es schon mal Gelegenheit, Hochwürden als Schlafmütze oder Mafioso zu erleben?!”50 Joohr Fasnachter, 33 Joohr Präsident” – prangte zu Ehren von Michael Boppel über der Bühne. Es ließe sich noch hinzufügen: “14 Joohr Frohsinn für Fey y Alegria”- denn diesen Namen, “Glaube und Freude”, trägt die Behindertenschule samt Werkstatt für junge Erwachsene. Dass die Freude bei Ordensfrau Damiana über das Spargelstecher-Engagement groß ist, berichtete Julian Kirsch, ehemaliger Caritas- “Zivi” in Fey Alegria, der vor einigen Monaten erneut seine frühere Wirkungsstätte besucht hat. Caritas-Chefin Regina Hertlein, diesmal als asiatisch angehauchte Blumenfrau, dankte allen Akteuren auf, vor und hinter der Bühne für ihren Einsatz und teilte mit, dass die Spargelstecher gerade 1444,44 Euro für das Projekt übergeben haben. Wundersamerweise ergibt sich beim Pro-Peru-Prunken alle Jahre wieder ein närrischer Betrag. Wenn da keine höhere Macht im Spiel ist?!Bobbel-Moppel-DoubleErneut haben die Spargelstecher (biblisch-bildlich gesprochen) Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um ein irdisches Frohsinn-Paradies zu schaffen. Jedenfalls vier Stunden lang. Wie immer kamen die Garden bestens an – von den Borzeln über die Minis und Midis bis zur Solotänzerin Tatjana Friedrich. Schon richtig dazu gehört Guggemusik – diesmal von einer Gruppe aus Graben-Neudorf. Auch in der Bütt ging die Post ab. Dafür sorgten eine leidgeprüfte Hausfrau (Gerlinde Hartmann), ein global-kommunaler Protokoller (Franz Barth), ein “Unfaller”, der aus einer Mücke einen Elefanten machte (Günther Neugebauer) und ein Lachsalven zündender Witz-Molli (Oliver Sauer). Begeisterung löste die originelle Kopie des Prinzenpaares aus, die das Original verulkte – köstlich gemimt von Präsident Michael Boppel und Filius Alexander. Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Deshalb gaben die “echten Blaublütigen”, Steffen und Rebecca, zum Finale gleichwohl die Ehre und tanzten nach der Pfeife des Bobbel-Moppel-Doubles.

Autor: wam, MM