Beeindruckendes Lebenswerk

Michael Boppel für 50 Jahre Einsatz bei den “Spargelstechern” und in der Kirchengemeinde geehrt
“Wir sind stolz auf Dich!” Karlheinz Moll, der Vorsitzende der DJK Mannheim, hätte diesen Satz nicht eigens sagen müssen – man spürte es an diesem Vormittag. Zahlreiche prominente Gäste drängten sich im DJK-Zentrum Käfertal, um eine “außerordentliche Lebensleistung”, so “Spargelstecher”-Senatspräsident Bernhard Mäder, zu würdigen – nämlich Michael Boppel, der seit 50 Jahre Aktiver der “Spargelstecher” ist, davon 33 Jahre Präsident.1948 hatte sich der katholische Sportverband DJK wiedergegründet, 1951 rief er eine Vergnügungsabteilung ins Leben, die sich ab 1956 “Löwenjäger” nannte. 1959 spaltete diese sich “nicht gerade friedlich”, wie Moll erinnerte, ab – aber die DJK pflegte weiter die Käfertaler Volksfasnacht, nun als “Spargelstecher”. “Du warst mehr als die Hälfte dieser Zeit Präsident”, hob Moll bei dem von Gardeauftritten umrahmten Vormittag hervor.”Hochachtung und herzlichen Dank für ein Lebenswerk” drückte Mäder in seiner Laudatio aus. Er zeichnete nach, wie der 1946 geborene, in Käfertal-Süd aufgewachsene Michael Boppel über den Dienst als Ministrant und Pfarrjugendführer, Mitglied der Theatergruppe und des Kirchenchors zur “Stütze der gesamten Gemeinde St. Laurentius” wurde. Seit 1977 ununterbrochen im Pfarrgemeinderat sowie im Stiftungsrat, war er maßgeblicher Motor beim Bau des 1983 eingeweihten Gemeindezentrums, das er seither verwaltet, bei der Kirchenrenovierung 2003 oder jüngst beim Bau des Kinderhauses. Und kein Fest, wo Boppel nicht mit anpackt, kocht, hilft, organisiert – vom Straßenfest bis zu den Obdachlosenessen der Gemeinde.Legendäre Paraderolle“Über sportliche Aktivitäten liegen mir keine konkreten Aussagen vor”, meinte Mäder zwar schmunzelnd zu dem 1957 erfolgten Eintritt in die DJK, doch seit 1964 sind Büttenreden von Boppel überliefert. Er formte die “Spargelstecher” zu heutiger Größe und Bedeutung, förderte die Jugendarbeit, findet jährlich eine Prinzessin, rief die Caritas-Benefizsitzung ins Leben, sorgt für Choreographie und Texte beim Elferratsauftritt und geht nach wie vor selbst mit großem Erfolg in die Bütt. “Deine Paraderolle als Bawett vun de Pfalz ist legendär, nicht nur in Käfertal”, hob Mäder in seiner Laudatio hervor.Daran knüpfte Dietmar Beck an. Der Bezirksvorsitzende der Vereinigung Badisch-Pfälzischer Karnevalsvereine nannte Boppel einen “Superfasnachter mit Ecken und Kanten” und ein “großes Vorbild”. Es sei sein Verdienst, dass die “Spargelstecher” trotz vielfältiger konkurrierender Freizeitangebote die Jugend weiter an sich binden könnten. Als Anerkennung dafür gab es (wie im “MM”-Lokalteil schon kurz berichtet) den selten verliehenen Verdienstorden des Bunds Deutscher Karneval in Gold mit Brillanten.Dazu gratulierte Bürgermeister Lothar Quast. Boppel sei nicht nur “begnadeter Büttenredner” und verantwortlich für eine beeindruckende Entwicklung der “Spargelstecher”. Ob als Schöffe oder in der Kirche – er stehe für “ein hervorragendes Maß an ehrenamtlichem Engagement und Einsatz für die Schwachen der Gesellschaft”. Zugleich habe er im Beruf bei der Stadt, später der MVV “große Gewissenhaftigkeit und persönlichen Einsatz” gezeigt.Singende PfarrerAls “einen tollen, humorvollen Kollegen mit frohem Gemüt und unendlicher Kreativität” bezeichnete Georg Wolf, Präsident der Karnevalskommission, Michael Boppel. Gereimt würdigte ihn Franz Barth vom “Club der Knöchelträger”, Grüße des DJK-Diözesanverbandes überbrachte Hansheinrich Beha, Glückwünsche der Caritas deren Vorstandschefin Regina Hertlein.Ungewöhnlich der Auftritt von Walter Dörr, dem Vorsitzenden der – früher verfeindeten “Löwenjäger”. Die Spaltung 1959 sei “aus heutiger Sicht richtig” gewesen, doch mittlerweile arbeite man wieder gerne zusammen: “Aus Feinde werden Freunde, Du hast einen entscheidenden Teil dazu beigetragen!”Mit einem gemeinsamen Lied erwiesen Stadtdekan Karl Jung, Pfarrer Lukas Glocker und sein Vorgänger Gerhard Reinelt Boppel die Ehre. “Du hast das Zeug zum Engel”, würdigten sie seinen großen Einsatz für die Gemeinde “mit Herz, Hand, Kopf, Seele und Verstand”. Das krönten dann noch Vizepräsident Alexander Boppel, Prinzessin Tanja”¬â€¦I. und die Garde, als sie Michael Boppel mit lauter roten Herzen gratulierten sowie ihm eine Karikatur von Barbara Eckert-Stahl schenkten – ein anrührender Moment.

Autor: Peter W. Ragge, MM