Hochachtung für Menschen mit Herz und Verstand

Große Anteilnahme bei der Trauerfeier für Michael Boppel – Fasnachter, Katholiken, DJK-Sportler und viele weitere Weggefährten nehmen Abschied
Nein, die Engel weinten nicht an diesem Tag, dafür hatte Petrus der großen Trauergemeinde auf dem Käfertaler Friedhof strahlendblauen Himmel beschert – entsprechend dem sonnigen Gemüt von Michael Boppel. Legendär seine Auftritte als “Bawett” bei der Käfertaler Volksfasnacht, unvergessen seine anpackende, mitreißende Art, immer aufgeschlossen, immer mit dem Herzen dabei und stets einen aufmunternden Spruch auf den Lippen. “Michael Boppel hat viele seiner Möglichkeiten genutzt”, würdigte Pfarrer Lukas Glocker den Menschen Michael Boppel in tief empfundener Dankbarkeit und Hochachtung.”Gehofft haben wir zusammen, gekämpft hast du alleine, verloren haben wir dich alle”, fasste Lukas Glocker den Verlust in Worte, erinnerte an viele gemeinsame Momente mit Boppel, bis hin zu den letzten Wochen und Monaten im St. Vincent Hospiz, wo Boppel am 27. Dezember den Kampf gegen seine schwere Krankheit verlor. Bis zuletzt waren seine Frau Eleonore und seine beiden Kinder Andrea und Alexander aufopferungsvoll an seiner Seite gestanden. “Ihr habt ihm bis zum Schluss die Würde bewahrt”, dankte Glocker den Dreien in Boppels Namen.Um die voll besetzte Trauerhalle hatte sich eine große Menschentraube versammelt, um Abschied zu nehmen von einem, der in seiner Heimat Käfertal auf vielfältige Weise segensreich gewirkt hat. Stellvertretend hielt Bernhard Mäder, Senatspräsident der Spargelstecher, die Trauerrede. Er erinnerte sich, wie er noch vor wenigen Monaten die Laudatio auf Michael Boppel halten durfte, als dieser für 50 Jahre in der Bütt und 33 Jahre als Präsident der Spargelstecher geehrt wurde.Boppel war 1957 Mitglied in der DJK geworden und seither immer ein aktives Bindeglied zwischen der St. Laurentius-Kirchengemeinde und der DJK gewesen. “Immer hat er übergreifend alle Interessen vertreten”, so Mäder. 1977 wurde er Mitglied des Pfarrgemeinderats und trieb als Stiftungsrat den Bau des 1983 eingeweihten Katholischen Gemeinde- und DJK-Sportzentrums voran, das er seither verwaltete. “Das war ihm immer eine Herzensangelegenheit”, betonte Mäder. Der studierte Elektroingenieur brachte seine Fähigkeiten ehrenamtlich in die Gemeindearbeit ein. Weitere Projekte, die er maßgeblich begleitete, waren die Renovierung und Erweiterung der St. Laurentius-Kirche sowie zuletzt der Neubau des Kinderhauses in der Oberen Riedstraße.”Dabei war Michael Boppel durchaus auch ein streitbarer Geselle.” Lukas Glocker würdigte Boppels Radikalität und Entschiedenheit, “bis zu einem leichten Anflug von Sturheit”. Geboren wurde Michael Boppel 1946 als Sohn von Martha und Karl, am 6. September 1969 heiratete er seine Eleonore bei Pfarrer Gerhard Reinelt in St. Laurentius. In der Gemeinde hatte er als Ministrant begonnen, war Pfarrjugendführer, Mitglied der Jugendband “Les Ignatties” und bis vor wenigen Jahren aktives Mitglied im Kirchenchor. Beruflich arbeitete er bei der MVV.Seine große Liebe galt der Fasnacht. Unter seiner Führung stiegen die Spargelstecher als Fasnachtsabteilung der DJK Käfertal-Waldhof zu einer anerkannten Größe in der Mannheimer Fasnacht auf. Dabei sorgte Boppel nicht nur in der Bütt für närrische Glanzpunkte, sondern entfaltete auch ein großes soziales Engagement. Neben dem Hans-Köble-Orden und dem Hans-Maurer-Preis des Feuerio wurde Boppel mit dem selten verliehenen Verdienstorden des Bundes Deutscher Karneval in Gold mit Brillanten die höchste fasnachtliche Auszeichnung zuteil. “Für alles, was du getan hast, und für den, der du warst, allen Respekt und alle Hochachtung”, würdigte Pfarrer Glocker die Verdienste Boppels.

Autor: Dirk Jansch, MM