Fasnachter zeigen gute Kondition

Spargelstecher gehen ein hohes Tempo auf ihrer Prunksitzung
Temperamentvoll, schwungvoll und akrobatisch auf hohem Niveau legten die Spargelstecher auf ihrer Prunksitzung ein hohes Tempo vor. Gardetänze wechselten mit Gesangseinlagen und Büttenreden in schneller Abfolge. Im fast ausverkauften katholischen Gemeinde- und DJK-Sportzentrum wurden Augen- und Ohrenweiden im Sekundentakt geboten. “Schee, dass Ihr alle do seid,” begrüßte Vizepräsident Alexander Boppel die närrischen Käfertaler.Eine erste Augenweide stellte die Lieblichkeit Denise I. vom Reiseland in blauem Abendkleid dar, die ihr Motto verkündete. Schon verzückten neun Spargelborzel mit ihrem Auftritt die Zuschauer. Protokoller Franz Barth zog in Reimen die Politik in Mannheim und in Berlin durch den Kakao. In Dur und Moll beklagte er die Kosten der Bundesgartenschau oder den Skandal um das Klinikum. SPD und CDU im Bundestag bekamen ihr Fett ab, ehe Barth über die Bundeswehr festhielt: “Gestern standen wir am Abgrund heiter, heute sind wir schon einen Schritt weiter.” In violett und weiß fegte die Mini-Garde im Sauseschritt über die Bühne. “Störenfried” Roberto, in Person von Robert Schwind, nahm die Zuschauer “mehr oder weniger gekonnt” Gitarre spielend musikalisch mit auf eine Reise nach Mexiko.Völlig unbekümmert machte das Tanzpaar mit dem achtjährigen Hannes Bachstein und der sechsjährigen Edanur ߀“z Purzelbäume und Hebefiguren. Beide waren anschließend mit ihrem Auftritt zufrieden und meinten lachend nur: “Das war echt cool.” Gerlinde Hartmann machte in der Bütt eine Reise zum Karneval in Rio, um zum Schluss festzustellen, dass die Fasnacht am Rhein doch viel schöner ist.Senatspräsident Bernhard Mäder stellte anschließend fest: “Das muss einmal gesagt werden: Ohne sie geht hier gar nichts.” Räder schlagend beherrschte Tanzmariechen Melina Strohmeier die Bühne, ehe Alexander Boppel als Schlumpf verkleideter singender Cowboy über die Bretter ritt. Die neun Mädchen der Midi-Garde zeigten einen gelungenen Gardetanz, ehe es im Saal mächtig laut wurde: Guggemusik der “Grawama Schbarglbadscha” brachte das ehrwürdige Gemäuer fast zum Einstürzen. Frei nach dem Motto “Elf Narre fär ä Halleluja” zeigte der 13-köpfige Elferrat sein musikalisches Können als Indianer, Mexikaner und Chinesen verkleidet sangen sie unter anderem “Adio Käfertal. Ich komm bald wieder zu Dir zurück” oder “Da sprach der OB Kurz, unser Indianer: Wild ist die Buga, schwer ist der Beruf”. Am Schluss stellten die Sänger fest: “Das gibt es nur bei uns im Saal, hier in Käfertal.”Tanzmariechen Tatjana Friedrich gab nach 16 Jahren Tanzen eindrucksvoll ihre Abschiedsvorstellung bei den Spargelstechern. Als “Pfarrrer Two Pack” zeigten zwei “Schwarzkittel”, wie viel Humor sie haben. Dem Gardetanz der Maxis folgte noch eine akrobatische Meisterleistung von Tanzmariechen Laura Boxheimer. Dazwischen durften sich die Gäste im Saal bei Humba-Trainerin Alex Boppel noch einmal richtig austoben. Da gingen die Hände zum Himmel, die Hüften wurden nach vorne und nach hinten geschwungen und es wurde viel geklatscht. Noch einmal volles Tempo wurde beim furiosen Finale gegangen. Die Frage von Alexander Boppel an das Publikum “Könnt Ihr noch?” war da wohl eher rhetorischer Natur. Stehende Ovationen waren nach rund vier stündigem Programm die Folge. Dank der guten Kondition bekam die Bar noch viel Betrieb.

Autor: Bernhard Haas, MM