Hertlein singt Loblied auf Katzmarek
36. Verleihung des Hans-Köble-Gedächtnisordens im Kulturhaus / Aktivposten von Löwenjägern, Spargelstechern und ßffentlichkeit geehrt
Der Hans-Köble-Gedächtnisorden ist die höchste Auszeichnung, die die Käfertaler Fasnachter zu vergeben haben. Jedes Jahr im Wechsel sind einmal die Löwenjäger Gastgeber, dann wieder die Spargelstecher. In diesem Jahr waren wieder die Löwenjäger an der Reihe, aber es war nicht etwa der Löwenjäger-Vorsitzende Walter Dörr, der die Gäste begrüßte, sondern DJK-Vorstand Karlheinz Moll. Der machte es kurz und holte, “weil wir ja eh alle eine Familie sind”, zum Rundumschlag aus. Zum 36. Mal wurde der Köble-Orden verliehen, in Erinnerung an den großen Fasnachter mit Herz, der – seinerzeit eine absolute Ausnahmeerscheinung – bei den Löwenjäger- und den Spargelstecherprunksitzungen auftrat. Seine vor Mutterwitz und Lokalkolorit sprühenden Büttenreden waren in der Volksfasnacht legendär, wie eine Tonbandaufnahme zeigte, bei der als visuelle Schmankerl alle Köbleordensträger der vergangenen Jahre eingeblendet wurden. Und wie es so Tradition ist im Köble-Ehrenclub, durften auch diesmal wieder die letztjährigen Ordensträger die Laudationes halten.Für die Löwenjäger kündigte Rainer Mischke eine weibliche Nachfolgerin an. Schon im Alter von zwei Jahren sei sie Mitglied geworden und mit fünf Jahren in die Garde eingetreten, der sie bis in die Offiziersgarde treu blieb. Sieben Mal wurde sie Deutsche Meisterin und sogar Vize-Europameisterin im Gardeschautanz. Im Jahr 2000 bekam sie damals als jüngste Trägerin den Goldenen Löwen verliehen. 2001 erwarb sie die Trainer-C-Lizenz. “Keine Arbeit war ihr jemals zu viel”, würdigte Mischke das 35-jährige Engagement von Manuela Haas. Auch Tochter Michelle ist erfolgreiches Mitglied der Garde. Sie wurde am Tag zuvor 3. Badische Meisterin.Maren Engels würdigte einen, der bereits 1949 Mitglied der DJK Käfertal wurde, “ein geselliger, humorvoller Mensch mit dem Herz am richtigen Fleck.” Das Gründungsmitglied der Löwenjäger sei mit Hans Köble eng befreundet gewesen und hätte ihn öfter mal im Auto mitgenommen. 1993 wurde der Geehrte Senator der Spargelstecher und erhielt 2009 den Verdienstorden. Unterstützend und oft auch anregend bringe er sich für die Kirchengemeinden St. Laurentius und St. Hildgard ein – Heinrich März.Etwas bis dahin noch nicht dagewesenes wagte Caritas-Vorsitzende Regina Hertlein, die letztjährige Köbleordenträgerin für die ßffentlichkeit. Sie sang ein Loblied auf ihren Nachfolger, bestehend aus vielen Liedern, in deren Texten Hinweise auf die zu ehrende Person versteckt waren. “Oh, Mannem is schä” gab etwa einen Hinweis auf den Wohnort, “Karl der Käfer” verriet den Stadtteil, “Lady in Red” die politische Gesinnung seiner Frau, “Sailing” seine große Leidenschaft.”Er liebt alles, was rot ist”, berichtete die Laudatorin. 1971 habe er in der Gewerkschaft angefangen, ist heute SPD-Kreisversitzender. Mit “Im weißen Rössl am Wolfgangssee” verriet Hertlein schließlich den Vornamen ihres Nachfolgers. Spätestens da war allen klar, dass es sich nur um Wolfgang Katzmarek handeln konnte. “Ich habe ja schon manches erlebt, aber gesungen über mich hat noch niemand”, bedankte sich dieser für den originellen Vortrag. Er verstehe die Auszeichnung als Wertschätzung gegenüber dem Ehrenamt. Und den Fasnachtern gab er mit auf den Weg: “Ich wünsche mir, dass die Narren bissig und lustig bleiben – und die intensivere Kooperation der beiden Käfertaler Fasnachtsvereine funtkioniert.”
Autor: Dirk Jansch, MM