Fest mit und für Menschen mit Handicap

3. Integratives Sport-, Spiel- und Familienfest von TVK und DJK Spargelstechern auf der Karl-Heinz-Herbst-Sportanlage
Auch in diesem Jahr lud der TV Käfertal gemeinsam mit den DJK Spargelstechern zu einem Inklusiven Spiel-, Sport- und Familienfest ein. Es war die dritte Auflage der Veranstaltung. “Dass wir in diesem Jahr als Schirmherrin die baden-württembergische Integrationsministerin Bilkay ߀“ney gewinnen konnten, ist eine Riesenehre”, meinte Alexander Boppel von den Spargelstechern. Das sah Jörg Trinemeier ähnlich. “Wir wollen unseren Beitrag leisten für eine offene Gesellschaft”, meinte der erste Vorsitzende des TVK. Das entspräche schließlich der Philosophie des Vereins, der die soziale Teilhabe für alle ermöglichen wolle.”Diesen Ansatz einer Willkommenskultur wünsche ich mir für unser ganzes Land”, wollte dem Bilkay ߀“ney nur zustimmen. Sport sei wichtig und Bewegung stehe für ein gesundes Leben. Deshalb habe sie gerne die Schirmherrschaft übernommen, stellte die Ministerin klar, die dem Verein sowie den Besuchern erlebnisreiche Tage wünschte. Grüße des Oberbürgermeisters sowie des Gemeinderates überbrachte anschließend SPD-Bürgermeisterin Ulrike Freundlieb. Dabei konnte die Dezernentin im weiten Rund unter anderem mit dem Bundestagsabgeordneten Egon Jüttner (CDU) sowie den Landespolitikern Stefan Fulst-Blei (SPD) und Wolfgang Raufelder (Grüne) einen bunten Mix aus politischen Vertretern begrüßen. “Das zeigt doch, wie sehr diese Veranstaltung in der Politik gewürdigt wird”, wie Freundlieb hervorhob.Zudem dankte sie den vielen Helfern. Über hundert Aktive aus beiden Vereinen würden das Familienfest stemmen, wie Peter Scharfenberger berichtete. “Beide Vereine ergänzen sich gut”, meinte der zweite Vorsitzende des TVK. “Wir arbeiten freundschaftlich und auf Augenhöhe zusammen”, fügte Spargelstecher-Präsident Alexander Boppel hinzu. Dass die Politik das Engagement würdige, sei wichtig, bestätigte das Duo. Gemeinsam mit zahlreichen Institutionen, die Menschen mit Handicap betreuen, konnte an allen drei Tagen der Veranstaltung den Besuchern auf der Karl-Heinz-Herbst-Sportanlage in der Wachenheimer Straße 75 ein abwechslungsreiches Programm geboten werden. Geschicklichkeitsspiele boten sich am Stand der Reha Südwest Regenbogen gGmbH, wo sowohl beim Leitergolf als auch beim Torwandschießen Zielgenauigkeit gefragt war. “Wir sind bereits im dritten Jahr mit vor Ort dabei”, erzählte Sascha Kree. Es sei wichtig, sich hier zu präsentieren. “Darüber hinaus sind wir ebenso in der inklusiven Sportgruppe des TVK engagiert.”Deren Leiterin, Irene Betz, hatte sich bereits bei der offiziellen Eröffnung über eine Spende von der Allianz Deutschland AG in Höhe von 2220 Euro freuen dürfen. “Ohne Gönner und Sponsoren sind solche Angebote auch schwer zu leisten”, meinte der TVK-Vorsitzende Jörg Trinemeier. Auch Betz freute sich, “dass wir in solcher Weise gewürdigt werden.” Immer wieder gerne auf das Familienfest kommt auch Ayse ߀“zkan von Duha e.V.. “Unser Verein bemüht sich um die soziale Eingliederung von Menschen mit Behinderung durch integrative Maßnahmen”, wie sie berichtete. Auf dem Fest traten Mädchen und Jungs verschiedener inklusiver Tanzgruppen auf. Einen Nachholbedarf in Sachen Aufklärung der Gesellschaft sieht dagegen noch Tim Kaiser von der Nikolauspflege. “Um die Leute im Umgang mit Blinden zu sensibilisieren, haben wir einen Blindenparcours aufgebaut”, erklärte er. Auch ein Fühlkasten vermittelte eine andere Sicht auf die Dinge. “Wenn wir Berührungsängste zu Menschen mit Handicap abbauen können, wäre schon viel gewonnen”, so Kaiser.In den Abendstunden sorgte Livemusik und die Cocktailbar für entspannte Stimmung. Der Sonntag startete mit einem ökumenischen Gottesdienst. Zudem sorgte am Abschlusstag das VIP-Fußballspiel, bei dem sich Menschen mit und ohne Behinderung in einer Mannschaft wiederfanden, für Spannungsmomente. Mit dabei war neben dem aktuellen Stadtprinzenpaar auch Peter Rosenberger (CDU). “Ich habe früher immer gebolzt, trotzdem wird es heute wohl nur für die Position des Ausputzers reichen”, scherzte der Kandidat für die Wahl zum Oberbürgermeister am 5. Juli.

Autor: Jan-Hendric Bahls, MM