Verdiente Fasnachter geehrt

Löwenjäger und Spargelstecher verleihen den 37. Hans-Köble-Orden / Humorvolle Dankesrede von Michael Grötsch
An dieser Ordensverleihung hätte Hans Köble seine wahre Freude gehabt. 2017 jährt sich zum 40. Mal der Todestag dieses legendären Käfertaler Fasnachtsurgesteins. Ihm zu Ehren werden jedes Jahr drei Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich um die Käfertaler Fasnacht verdient gemacht haben – von Seiten der Löwenjäger, aus den Reihen der Spargelstecher und eine Person der ߀“ffentlichkeit. Gisela Schulze, Johanna Mäder und Bürgermeister Michael Grötsch sind die Träger der 37. Verleihung.Doch voran ging der Zeremonie ein Gefrotzel zwischen Löwenjägern und Spargelstechern im Nachgang zum Ordensfest der Spargelstecher, das am Vorabend stattgefunden hatte. “Ich glaube, wir haben über einen Kilometer zurückgelegt”, erinnerte sich Walter Dörr mit Grausen. “Hans Köble würde sagen: Das Wandern ist der Löwenjäger Lust”. Sitzungspräsident Alexander Boppel hatte die Abordnung der Löwenjäger zwar gleich aufgerufen, doch die Orden bekamen sie nicht umgehängt. So liefen die Löwenjäger den ganzen Abend lang mit jeder Delegation erneut auf die Bühne, bis sie schließlich, so ist es Tradition, ganz zum Schluss die Orden erhielten – eine Retourkutsche von Boppel, denn beim Ordensfest der Löwenjäger hatte Michael Plep die Spargelstecher gleich zu Beginn aufgerufen.Lob von Stadtprinzessin Sabine II.“Ich fand’s toll, wie die Löwenjäger elf Mal auf die Bühne gekommen sind”, warb der DJK-Vorsitzende Karlheinz Moll generell für mehr sportliche Betätigung. Und auch Stadtprinzessin Sabine II. war voll des Lobes: “Ich finde es schön, dass hier zwei Vereine zusammen oben stehen – wenn wir so zusammenhalten, stirbt die Fasnacht nie aus.” Mit einer humorvollen Dankesrede reihte sich auch Bürgermeister Michael Grötsch in die närrischen Scharmützel ein. Sein Vorgänger, der SPD-Kreisvorsitzende Wolfgang Katzmarek, hatte ihn vorgestellt. Grötsch beschrieb scherzhaft den akribischen Versuch, den Nachweis zu führen, ob er als Bediensteter der Stadt eine fasnachtliche Auszeichnung wie den Köble-Orden überhaupt annehmen dürfe. Da wurde ein Change-Projekt ins Leben gerufen und ein international renommiertes Beratungsbüro beauftragt. Doch letztlich genügte ein Anruf bei der lokalen Presse. Zur Klärung konnte ein fasnachtserfahrener Lokalredakteur des “Mannheimer Morgen” beitragen.”Sie ist in Mannheim geboren und wurde 1963 Mitglied der CCW” wusste Michael Plep über Gisela Schulze zu berichten. 1964 trat sie in die Garde ein, war Fahnenträgerin im Fanfarenzug und stieg zwischenzeitlich auch in die Narrenbütt’. Zwei Jahre übernahm sie die Bewirtschaftung im Löwenjägerhaus, war sich auch für die allgemeine Bewirtschaftung und Thekendienste bei Veranstaltungen nicht zu schade. Ihr Sohn Marcus sitzt im Vorstand, die Enkelin tanzt in der Garde. 1993 erhielt sie den Goldenen Löwen, sie ist Mitglied im ߀žltestenrat und wurde von den Löwenjägern für 50 Jahre Mitgliedschaft mit dem Löwenkopf mit Rubinen ausgezeichnet.In Vertretung seines Vaters Heinrich hielt Markus März für die Spargelstecher die Laudatio auf Johanna Mäder. Schon in ihrer Jugend war sie in der DJK aktiv und ist seit 1974 auch bei den Spargelstechern dabei – hinter der Theke oder an der Garderobe. 1973 lernte sie einen Elferrat der Spargelstecher, Bernhard Mäder, näher kennen, wurde später sogar Regentin. Bei den Ordensfesten der Spargelstecher sitzt sie ganz vorne am Empfang, steht bei der Frauenfasnacht an der Garderobe, durfte 2013 den Verdienstorden der Spargelstecher entgegennehmen und ist seit dieser Kampagne Senatorin.

Autor: Dirk Jansch, MM