Neuer Regentin fliegen gleich Herzen zu
„Spargelstecher“ inthronisieren Tatjana als Prinzessin der Jubiläumskampagne / Viele Vereine gratulieren – der Feuerio mit einer Feudenheimerin
Zu dynamisch-dramatischen Klängen führt sie ihr Vater, Regieminister Hubert Friedrich, in den Saal: Tatjana Thomalla, bisher Tanzmariechen der “Spargelstecher”, ist die neue Regentin der Vergnügungsabteilung der DJK Käfertal-Waldhof und damit der Käfertaler Volksfasnacht. Beim Ordensfest hat sie der Verein, der in dieser Kampagne sein 66-jähriges Bestehen feiert, inthronisiert.
“Natürlich bin ich aufgeregt”, gibt sie zu. Zwar war die Studentin lange Tanzmariechen. “Aber es ist ganz anders, auf der Bühne zu stehen und ein Mikrofon in der Hand zu haben”, sagt sie zwar zunächst, als Präsident Alexander Boppel sie ins Amt einführt. Aber dann trägt sie ihr Motto doch so fröhlich, so flüssig, ja so enthusiastisch vor und tritt den ganzen Abend über derart locker wie sympathisch auf, dass man von ihrer Aufregung gar nichts merkt und ihr gleich die Herzen zufliegen. Ausdrücklich dankt sie dem Verein wie ihrer Familie, “dass dieser Traum für mich wahr werden kann”. Besonders hebt sie den Ex-Prinzen, Feudenheimer Bezirksbeirat und Rechtsanwalt Alexander Fleck hervor, den sie als Sponsor gewonnen und dankbar-liebevoll als “Flecki, mein Stern” in ihr Motto eingebaut hat.
Neuer Senator
Für ihre Vorgängerin, Tamara Reznicek und bisher Tamara I. von Sax + Klee, ist es ein schwerer Abschied. “Ich wünsche Dir genauso viel Spaß, wie ich ihn hatte”, übergibt sie Tatjana das Zepter: “In Dir habe ich eine gute Nachfolgerin gefunden”, so Tamara. Dennoch sei sie “schon ein bisschen wehmütig”, dass die “wunderwunderschöne Zeit” nun ende. “Das Kleid werde ich wohl nie wieder tragen”, schaut sie etwas traurig an sich herab. Doch wenige Minuten später kauert sie mit genau diesem Kleid auf dem Boden – als Trainerin der “Spargelborzel” gibt sie den Kleinsten des Vereins (ab vier Jahre) Anweisungen zum Auftritt. Als Trainerin und Gardetänzerin will Tamara dem Verein nämlich erhalten bleiben, und schon beim Auftritt der Maxi-Garde hat sich die ehemalige Lieblichkeit einfach wieder eingereiht.
Und ob die Tanzmariechen Laura Boxheimer und Melina Strohmeier, das Tanzpaar Hannes Bachstein und Edanur Öz oder die Garden – der Abend zeigt, dass das aus Tanja Preisendanz, Jana Hettrich und Tamara Reznicek bestehende Trainerteam eine hervorragende Arbeit leistet und es an Nachwuchs nicht mangelt. Es ist diese Jugendarbeit, die Senatspräsident Bernhard Mäder bei seinem Grußwort eigens hervorhebt. Er überreicht Präsident Alexander Boppel 3000 Euro als Spende, für die Jubiläumskampagne, besonders für die Garden. Zugleich ernennt er Volker Hemmerich, seit Oktober dritter hauptamtlicher Vorstand des Caritas-Verbandes, zum neuen Senator. Der Diplom-Betriebswirt, in der katholischen Jugendarbeit tief verwurzelt, ist der DJK eng verbunden – etwa als Fußballer in der Altherren-Elf.
Kompliment für Alex Boppel
Für den DJK-Gesamtverein gratuliert Karlheinz Moll den “Spargelstechern” zum Jubiläum: “Wir sind sehr stolz, dass Ihr das Brauchtum so bewahrt!”, so Moll. Dazu beglückwünschen zahlreiche Vertreter von Karnevalsvereinen aus der gesamten Region die “Spargelstecher”. Stellvertretend für viele drückt Franz Barth vom “Club der Knöchelträger” seine Hochachtung vor der bodenständigen, durch eigene Kräfte geprägten Käfertaler Volksfasnacht aus. Ein Kompliment zur “wunderhübschen Prinzessin” macht Werner Barth im Namen der Karnevalskommission und lobt zugleich den Auftritt von Alexander Boppel als Stimmungsmacher beim Neujahrsempfang im Rosengarten: “Da kann sich mancher Mallorca-Sänger eine Scheibe abschneiden!”
Anerkennende Worte kommen ebenso von Stadtprinzessin Kim I.: “Der erste Saal heute Abend, der so richtig schön fasnachtlich dekoriert ist – ich weiß, wie viel Arbeit da drin steckt!”, lobt sie. Einen besonderen Gag hat sich schließlich der Feuerio ausgedacht. Dessen Delegation, von Ex-Prinz Oliver Althausen angeführt, hat die von der “Narrebloos” und der Feudenheimer Frauenfasnacht bekannte Miriam Frank als “Prinzessin Tusnelda XXXIV.” dabei, die ganz spontan einen Lob-Reim auf die Arbeit der “Spargelstecher” macht.