Ahoi auf die Fasnacht vom Feinsten!
Prunksitzung der Spargelstecher begeistert das närrische Publikum im DJK-Sportzentrum mit Musik, Tanz und viel Humor in der Bütt
66 Jahre Spargelstecher – dieses närrische Jubiläum diente den
Fasnachtern der DJK als willkommene Steilvorlage für eine ausgelassene Prunksitzung, die vor Ideenreichtum, Garde-Augenschmaus und humorvollen Einlagen nur so sprühte. Schon der Eröffnungsfilm – ganz in Anspielung an die alten Star Wars-Episoden – geriet zum gelungenen Appetizer und zur liebevollen Hommage an die Heimatstadt Mannheim; die filmische Selbstinszenierung eines jungen (und jung gebliebenen) Elferrats, dem man die Lust auf Fasnacht einfach zu jeder Zeit anmerkt.
Auftakt mit Raketen
Von Haus- und Hofmusiker Markus März musikalisch bestens eingestimmt, startete das närrisch aufgelegte Publikum gut gelaunt
in einen Abend, in dessen Verlauf nicht nur eine Rakete in den eiskalten nächtlichen Käfertaler Himmel emporstieg. Sitzungspräsident Alexander Boppel freute sich nicht nur über die stark vertretene SPD mit der Bundestagsabgeordneten Gabriele Katzmarek, ihrem Mann Wolfgang, dem SPD-Kreisvorsitzenden, Fraktionschef Ralf Eisenhauer und Alt-Stadtrat Karl-Heinz Haas, sondern auch über eine große Abordnung der Pilwe um Präsident und Vorsitzenden Rolf Braun. Auch der CDU-Kreisvorsitzende Nikolas Löbel ließ es sich nicht nehmen, mit den Käfertaler Fasnachtern gemeinsam zu feiern. Jürgen Kriebel von der VR-Bank überreichte einen Scheck über 333 Euro zugunsten der Nachwuchsarbeit.
Und die wird bei den Spargelstechern großgeschrieben, das zeigten schon beim Einmarsch die nicht enden wollenden Reihen der Gardemädchen (und -jungen). Beim Auftritt der Mini-Garde standen allein 17 Mädels auf der Bühne, was Alexander Boppel zu der Anmerkung verleitete, man brauche wohl bald eine größere Bühne im DJK-Sportzentrum. Die Trainerinnen Tanja Preisendanz, Jana Hettrich und Tamara Reznicek haben wieder ganze Arbeit geleistet. Vom süßen Auftritt der Spargelborzel über die Midi-Garde bis hin zum flotten Hühner-Schautanz der Maxi-Garde als krönendem Abschluss zeigte der Nachwuchs Top-Leistungen.
Die erste Rakete des Abends verdiente sich aber das Tanzpaar der Spargelstecher. Hannes Bachstein und Edanur Öz begeisterten mit ihrer flotten Choreographie. Jubel im Saal lösten ebenso die Tänze der beiden Tanzmariechen Laura Boxheimer und Melina Strohmeier aus. Und dass aus den Gardereihen auch zukünftige Bütten-Asse hervortreten können, stellte eindrucksvoll Fabian Ernst, Sohn von Wirtschaftsminister Jürgen Ernst, unter Beweis, der als “Hahn im Korb” ein grandioses Debüt in der Bütt’ gab und dabei so cool agierte, als hätte er nie etwas anderes gemacht.
Protokoll einer Liebeserklärung
Als Ehrensenator der Spargelstecher gab “Katastrophen-Prinz” Franz Barth traditionell das Protokoll und hatte alle Mühe, mit seinen Ausführungen zu Terrorismus, Trump oder AfD die Stimmung im Saal hochzuhalten. Seine Laudatio auf 66 Jahre Spargelstecher geriet glatt zur Liebeserklärung. Zum närrischen Jubiläum gab es von ihm den Zinnteller vom Club der Knöchelträger. Da hatte Günter Neugebauer als geplagter Rentner weitaus leichteres Spiel beim Publikum. Der wollte doch nur zwei neue Matratzen kaufen und baute am Ende mit seiner Gattin das ganze Haus um – einfach köstlich.
Mit dem Mickey-Maus-Glückwunschtelefon, bei dem Prominente wie Queen Elisabeth II., Franz Beckenbauer oder Helmut Kohl den Spargelstechern zum närrischen Jubiläum gratulierten, hatten sich die Programmchefs einen amüsanten Running-Gag einfallen lassen, und auch Robert Schwind als Butler James sorgte mit seinen an Freddie Frinton (Dinner for One) erinnernden Auftritten immer wieder für Lacher. So war es ein ständiges Kommen und Gehen auf der Spargelstecher-Bühne, nahtlos reihte sich ein Programmpunkt an den nächsten.
Allen voran glänzte natürlich wieder Präsident Alexander Boppel, ob als Dirndl-Mädchen, das den ganzen Saal zur Polonaise animierte, oder als Mainzer Fasnachtsikone Margit Sponheimer, die als närrische Entwicklungshelferin die Käfertaler zur reinen Fasnacht bekehren wollte. Nur mit ihren “Helau”-Rufen konnten die Mannheimer nicht so richtig etwas anfangen und setzten ein lautstarkes “Ahoi!” dagegen. Das alles krönte der Elferrat mit seinem Gesangsauftritt als die “Grätzbacke vun Strippsgiggelse”.
Musikalisch sorgten die Guggemusiker von den “Grawama Schbargelbadscha” unter Leitung von Manuela Nagel für Furore, ebenso wie das sympathische Gesangsduo “Pfarrer Two Pack” mit Lukas Glocker und Veit Rutkowski. Am Ende waren alle begeistert. So muss Fasnacht sein: einfallsreich, humorvoll und nah bei den Menschen.