Spargelstecher erzählen Geschichten aus 1001 Fasnacht

Autor: Bernhard Haas, MM 31.01.2020

Prunksitzung der Spargelstecher im DJK-Zentrum / Reinerlös kommt behinderten Kindern in Peru zugute

Das macht den Käfertaler Spargelstechern so schnell keiner nach: Sie feiern – fast bis zum Umfallen. So war es nicht erstaunlich, dass die Prunksitzung im vor Gästen fast überquellenden DJK-Zentrum fünf Stunden lang ein Feuerwerk der guten Laune verbreitete. Dazu trugen vor allem die vielen Akteure bei, die bis auf wenige Ausnahmen fast alle aus den eigenen Reihen stammten.

Publikum voll dabei

Was da für Augen und Ohren geboten wurde, kann schon als „allererste Sahne“ bezeichnet werden. Immer wieder wurde auch das Publikum in den Abend einbezogen. So musste es aufstehen, mit den Füßen stampfen und sich um die eigene Achse drehen oder bei einer Polonaise durch den Saal ziehen. Viele Gäste fanden auch nach der offiziellen Veranstaltung noch nicht den Weg nach Hause, denn in einer der schönsten Bars der Kurpfalz im Keller des Gemeindezentrums wurde noch fröhlich weiter gefeiert.

Dabei brauchte niemand ein schlechtes Gewissen zu haben, denn der Reinerlös dieser Sitzung kommt seit 2001 einem Hilfsprojekt für behinderte Kinder im peruanischen Chimbote zugute. Unmittelbar nach der launigen Begrüßung durch Präsident Alexander Boppel erhob sich das närrische Publikum, um den Stadtprinzenpaar Maren – Michelle I., Jubiläumsprinzessin des Lallehaag sowie seiner Tollität Prinz Naro I. von B&X, der Prinz des großen Feuerio, die Ehre zu erweisen. Beide verkündeten ihr närrisches Motto der diesjährigen Kampagne, wobei Naro Vitale als stadtbekannter singender Pizaabäcker „Volare“ und „Cantare“ anstimmte. Das närrische Volk wusste die Antwort und sang lautstark „„oh oh oh oh“mit.

Einfach nur goldig anzusehen war es, als die drei- bis fünfjährigen Spargelborzel unbekümmert ihre ersten Pirouetten auf der großen Bühne drehten. Als Belohnung gab es etwas Süßes, bevor dann die kleinsten Akteure ins Bett entlassen wurden. Zwei Holländerinnen, Roberta und Svenja, die immer wieder unangemeldet die Bühne betraten, wussten das Publikum gewollt zu nerven und zu gymnastischer Bewegung zu animieren. Als beim letzten Auftritt sich auch noch Präsident Boppel zu den Elferräten Robert und Sven Schwind gesellte, da herrschte schon überbordende Stimmung.

Der Tanz der Minigarde ließ erahnen, dass hinter einem solchen Auftritt ein langes Training im karnevalistischen Tanzsport steckt. Die „Princess of Butz“, in Person von Sandra Strohmeier, nahm unter anderem Boris Becker (eine Besenkammer ist nur etwas für Kenner) und Florian Silbereisen (Traumschiffskapitän) aufs Korn. Sie sorgte als Butzfraa Emma für den ersten Lacherfolg des Abends. Aktiven-Tanzmariechen Melina Strohmeier zeigte Tanz in Vollendung. Dem Gardetanz der Midi- und Maxi- Garde ließ Zoey Strohmeier zusammen mit Tausendsassa Alexander Boppel den berühmten Flaschengeist der bezaubernden Jeannie wiederaufleben. „Sie trägt das alles auswendig vor“, lobte Senatspräsident Bernhard Mäder den Vortrag. Der Neckarstädter Polizeibeamte Dennis Boyette stellte die Geschehnisse des Lebens aus dem Blickwinkel eines Polizeibeamten dem eines normalen Bürgers gegenüber. Übrigens versprach er dem Publikum, im nächsten Jahr einen Striptease zu präsentieren. Mal sehen, ob er das Versprechen einhält.

Der Elferrat zeigte eine Show der Extraklasse unter dem Motto „Geschichten aus 1001 Fasnacht“. Was so alles bei einer Hausrenovierung schief gehen kann, darüber berichtete Fabian Ernst. Marco Sauer zeigte als Solist einen hinreißenden Tanz. Dass eine „Hex aus Käferdal“ auch im Urlaub viel erlebt, bewies Alexander Boppel. Junioren-Tanzmariechen Edanur Öz schwebte regelrecht in Flic-Flacs und Überschlägen über die Bühne, und Kardinal Alexander Fleck nahm vor allem die örtliche Politik aufs Korn.

Eine wahre Augenweide dann der Show-Tanz der Garde, ehe der Präsident das große Finale einleitete. „Wenn es Euch so gut gefallen hat wie uns , dann war es ein gelungener Abend“, beschloss Boppel die Sitzung.